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Landgemeinde Titz

Vorsicht vor dem Jakobskreuzkraut (Jakobsgreiskraut)

Bereits seit über 20 Jahren breitet sich das Jakobskreuzkraut aus und wird häufig zum Problem auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Bereits kleine Mengen der hochgiftigen Pflanze sind giftig für Menschen und Tiere und können die Leber dauerhaft schädigen.

Giftigkeit

Alle Pflanzenteile sind sowohl für Tiere als auch für den Menschen stark giftig. Auch getrocknet im Heu oder in der Silage sind die Giftstoffe wirksam. Die höchste Konzentration der gefährlichen Stoffe weisen Blüten und junge Pflanzen auf. Normalerweise meiden Tiere die Giftpflanze, bei starker Verbreitung und im ersten Jahr des Wachstums (Rosettenstadium) wird die Pflanze jedoch häufig mitgefressen. Getrocknet im Heu unterscheidet das Vieh nicht mehr und nimmt das hochgiftige Futter auf.

 

Wirkung des Giftes

Jakobskreuzkraut (Jakobsgreiskraut) enthält sogenannte Pyrrolizidinalkaloide (PA), die in der Leber zu toxischen Produkten verstoffwechselt werden. Die Inhaltsstoffe wirken:

  • schwer leberschädigend
  • können Leberkrebs auslösen
  • sowohl für das Erbgut als auch für Embryonen schädlich.

 

Symptome einer Vergiftung mit Jakobskreuzkraut

Die zunächst auftretenden Magen- und Darmbeschwerden werden häufig noch nicht in Verbindung mit dem Genuss der Pflanze gebracht. Bei akuten Vergiftungen treten starke Leberschäden auf, die Vergiftung kann tödliche verlaufen.

Besonders empfindlich reagieren Pferde und Rinder auf das Gift der Jakobsgreiskrautes. Schafe und Ziegen sowie Kleintiere sind ebenfalls gefährdet. Eine Behandlung der Tiere ist sowohl bei akuter als auch bei chronischer Vergiftung aussichtslos.

 

Symptome bei Pferden

Pferde verlieren deutlich an Gewicht, da sie das Futter verweigern. Hinzu kommen häufig Koliken, blutiger Durchfall oder Verstopfungen. Auch unkoordinierte Bewegungen, Photosensibilität, Gelbfärbung der Lidbindehäute durch die Leberschädigung oder Blindheit sind zu beobachten. Die tödliche Dosis beträgt abhängig vom Körpergewicht des Tieres zwischen 40 und 80 Gramm frisches Jakobsgreiskraut.

 

Symptome bei Rindern

Hier macht sich zunächst eine reduzierte Milchleistung bemerkbar. Die Rinder verweigern das Futter und verlieren dadurch an Gewicht. Ein abnorm gefüllter Pansen, wässrige oder blutige Durchfälle sowie Lethargie die sich mit plötzlicher Aufgeregtheit abwechselt kennzeichnen den weiteren Verlauf der Vergiftung. Die tödliche Dosis beträgt 140 Gramm frisches Jakobskreuzkraut je Kilogramm Gewicht des Tieres.

 

Vergiftung beim Menschen

Die Vergiftung führt beim Menschen erst nach Wochen oder gar Jahren zu Lebererkrankungen. Häufig werden diese gar nicht mehr in den Zusammenhang mit der Aufnahme von Jakobsgreiskraut gebracht.

 

Empfohlene Bekämpfungsmaßnahmen

Damit eine weitere Ausbreitung verhindert wird, werden nachfolgende Maßnahmen empfohlen:

  • Samenbildung des Jakobskreuzkrauts durch rechtzeitiges Mähen verhindern.
  • Einzelpflanzen ausstechen. Es dürfen keine Wurzelreste in der Erde verbleiben, aus denen sich eine neue Pflanze bilden würde.
  • Exzessive Beweidung vermeiden.
  • Dichte Grasnarbe durch Nachsaat erhalten.
  • Bei starkem Befall chemisch bekämpfen, sobald die Rosette eine Wuchshöhe von 15 Zentimetern erreicht hat.

Für konsequente Bekämpfung des Jakobskreuzkrautes ist es wichtig, die Pflanze noch vor der Blüte auszustechen und zu vernichten. Einfach stehen lassen ist keine Lösung, denn dann geht nur die Mutterpflanze ein während gleichzeitig tausende von Samen zu neuen Pflanzen heranwachsen.

 

Tipps & Tricks

Das Heu verseuchter Flächen eignet sich aufgrund der Giftigkeit des Jakobskreuzkrautes nicht mehr als Tierfutter und muss vernichtet oder kompostiert werden.

Tragen Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit bei allen Arbeiten Handschuhe. Die Wirkstoffe des Jakobsgreiskrauts können in geringen Mengen auch über die Haut aufgenommen werden. Da sie sich in der Leber anreichern besteht die Gefahr einer schleichenden Vergiftung.

 

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Gemeinde Titz

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