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Landgemeinde Titz

Weihnachtsgruß des Bürgermeisters

Liebe Leserinnen und Leser,

ein ereignisreiches Jahr 2022 liegt hinter uns: Wohl niemand hätte sich vorstellen können, dass nach mehr als sieben friedlichen Jahrzehnten im Herzen Europas ein Angriffskrieg ausbricht. Dieser Krieg trifft in erster Linie selbstverständlich das ukrainische Volk. Aber er betrifft auch uns: Das demokratische Europa solidarisiert sich, leidet aber – wenn auch selbstverständlich deutlich weniger als die Ukraine selbst – unter den Folgen des Konflikts: Die Sorge vor einem Blackout, dramatisch steigenden Energiepreisen, wirtschaftlicher Rezession, Inflation und Zinswende, höheren Flüchtlingszahlen, ...

Kurzum: Unser Welt ist eine andere geworden. Und dies ist auch in unserer Landgemeinde zu spüren; Sie selbst merken dies, aber auch in durch die Verwaltung zu steuernden Bereichen treten Veränderungen ein: Die Raumtemperatur in öffentlichen Gebäuden wurde abgesenkt, die Beleuchtung von Straßen, Wegen und Plätzen reduziert, der vor wenigen Tagen eingebrachte Haushaltsplanentwurf ist durch ukrainebedingte Mindererträge und Mehraufwendungen gekennzeichnet. Und was besonders schmerzt: Da die Flüchtlingszahlen – übrigens nicht nur aus der Ukraine, sondern auch aus anderen Herkunftsländern – deutlich steigen und eine Unterbringung nicht mehr allein in angemietetem oder angekauftem Wohnraum möglich ist, musste mit der Bürgerhalle in Müntz erstmals eine Gemeinschaftseinrichtung zur Unterbringung geflüchteter Menschen in Anspruch genommen werden. In Kürze werden darüber hinaus Wohncontainer in Titz (hinter der neuen Feuerwehr) und in Ameln (neben dem im Bau befindlichen Feuerwehrgerätehaus) errichtet werden.

Ihnen in diesen bewegten Zeiten hoffnungsvolle Zeilen zu schreiben und für die Adventszeit und das bevorstehende Weihnachtsfest bzw. das neue Jahr 2023 alles erdenklich Gute zu wünschen, fällt angesichts der eingangs beschriebenen Gesamtumstände nicht ganz einfach. Aber dennoch gibt es auch in schweren Zeiten durchaus Hoffnung machende Zeichen und Entwicklungen; denn: Die Stärke unserer Landgemeinde liegt in der Bereitschaft der bei uns lebenden Menschen zum ehrenamtlichen und bürgerschaftlichen Engagement. Beispiele:

  • Es macht Mut und Hoffnung festzustellen, dass sich, z.B. in Müntz, aber nicht nur dort, Menschen um unverschuldet in Not geratene und geflüchtete Menschen in einem Netzwerk zusammengeschlossen haben, um zu helfen und zu unterstützen. Dies verdient Dank, Respekt und Anerkennung.
  • Weiterhin sind darüber hinaus seit jeher Menschen aus unserer Landgemeinde an anderer Stelle in selbstloser Weise unterwegs; exemplarisch nenne ich beispielsweise die Kameradinnen und Kameraden unserer Feuerwehr. Während ich diese Zeilen schreibe, hat die Wehrleitung auf den sozialen Medien von ihrem 100. (!) Einsatz in diesem Jahr berichtet. 100 Einsätze in bislang rund 320 Tagen heißt: Mehr als zweimal wöchentlich rücken Frauen und Männer aus, und zwar nicht deshalb, weil es ihr Beruf ist, sondern weil es ihre Berufung ist, weil sie helfen wollen.
  • Und nicht vergessen dürfen wir auch das Engagement all derer, die sich in Sportvereinen, Bruderschaften, Karnevalsgesellschaften oder in anderen Initiativen ebenfalls um das gesellschaftliche Leben in unserer Landgemeinde verdient machen. Und immerhin da ist im abgelaufenen Jahr eine deutliche Entspannung gegenüber den Vorjahren festzustellen: Die Auswirkungen, die die COVID19-Pandemie (nicht nur) auf das Vereinsleben hatte, sind weitestgehend vorbei, obwohl das Virus längst noch nicht besiegt ist.

Bedanken möchte ich mich aber auch bei den 26 ehrenamtlich tätigen Mitgliedern unseres Gemeinderats sowie den zahlreichen sachkundigen Bürgerinnen und Bürgern sowie der Ortsvorsteherin und den Ortsvorstehern; denn: Gerade in unsicheren Zeiten ist es schwer, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen, die womöglich nicht immer geeignet sind, die persönliche Popularität zu erhöhen, aber mit Blick auf ein funktionierendes Gemeinwesen notwendig erscheinen. Dass es – wenn auch „nur“ in wenigen Einzelfällen – zu anonym geäußerten Versuche der Einschüchterung gegenüber Gremienmitgliedern gekommen ist, widert mich an. Sachlich formulierte und offen adressierte Kritik ist ausdrücklich erwünscht, nicht aber Drohungen jedweder Art! Gremienmitgliedern, die mir von Drohbriefen oder -mails berichten, empfehle ich daher regelmäßig, entsprechende Vorgänge zur Anzeige zu bringen.

Ich blicke mit Zuversicht auf das kommende Jahr 2023: Gerade im Bereich der Schul- und Bildungspolitik hat unsere Landgemeinde in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht. Daher freue ich mich darauf, dass im ersten Quartal 2023 der Um- und Ausbau unserer PRIMUS-Schule abgeschlossen werden kann. Unmittelbar im Anschluss daran wird das Außengelände unseres Schulkomplexes umgestaltet; auch dieses Projekt wird im kommenden Jahr zum Abschluss kommen. Dann werden wir exzellente Voraussetzungen für die dann rund 800 Schülerinnen und Schüler geschaffen haben, die die PRIMUS-Schule im Sommer 2023 besuchen werden.

Auch an anderer Stelle werden wir investieren: Das Feuerwehrgerätehaus in Ameln wird fertiggestellt werden, verschiedene Kanal- und Straßenbaumaßnahmen durchgeführt, für die weitere gedeihliche Entwicklung unserer Landgemeinde sinnvolle Baugebiete in verschiedenen Ortsteilen erschlossen. Aber wir müssen uns ehrlich machen: Angesichts steigender Preise, gerade im Bausektor, und geänderter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen für unseren kommunalen Haushalt werden wir nicht alles, was ansonsten wünschenswert ist, am Ende auch realisieren können.

Weihnachten ist ein religiöses Fest, aber auch ein Fest der Sinne. Weihnachten fühlt sich anders an, unsere Augen sehen anders, unsere Ohren hören anders, Weihnachten schmeckt und riecht anders. Ich wünsche Ihnen, dass Sie gerade in schweren Zeiten, das bevorstehende Fest mit allen Sinnen genießen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine besinnliche Zeit im Kreise derer, die Ihnen lieb und wichtig sind. Und ich wünsche uns ein gutes neues Jahr 2023 in einer friedlich werdenden Welt – ein Jahr, das uns persönlich Glück und Gesundheit sowie zahlreiche wertvolle und besondere Momente schenken möge.

Mit den besten Grüßen

Ihr

 

Jürgen Frantzen

Bürgermeister

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Bildnachweise

  • Pixabay
  • Foto Schwarz- Petra Vallentin

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