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Landgemeinde Titz

„Jung trifft Alt“

Die PRIMUS-Schule Titz ruft in Zusammenarbeit mit der Tagespflege „Am Silo“ eine neue AG ins Leben.

links im Bild: Bürgermeister Jürgen Frantzen, hintere Reihe rechts: Frau Cathrin Bähr, Leiterin der AG und Lehrerin der PRIMUS-Schule, hintere Reihe, vierte von rechts: Frau Aileen Krummen, Leiterin der Tagespflege "Am Silo", gemeinsam mit Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse der PRIMUS-Schule und Gästen der Tagespflege

Titz. In der Heinestraße in Titz wurde nach den Sommerferien eine neue AG der PRIMUS-Schule Titz und der Tagespflege „Am Silo“ ins Leben gerufen. Bereits im Juni dieses Jahres wurden die Abläufe, Themen sowie Ziele der AG durch die Abteilungsleiterin der Sekundarstufe 1, Frau Doris Franken-Dolfus, der Leiterin der AG und Lehrerin, Frau Cathrin Bähr sowie der Pflegedienstleitung der Tagespflege „Am Silo“, Frau Aileen Krummen festgelegt. Im Vorfeld fand ein Beratungsbesuch durch Frau Krummen an der PRIMUS-Schule statt, die Schülerinnen und Schüler setzten sich bei diesem Besuch aktiv mit dem Krankheitsbild der Demenz auseinander, bekamen die Möglichkeit Fragen und Unsicherheiten zu klären und erhielten Tipps und Ratschläge. Auch der Bürgermeister der Landgemeinde Titz, Jürgen Frantzen, hat sich einen Überblick über das neu entstandene Projekt „Jung trifft Alt“ gemacht und zeigt sich begeistert.

Die Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse besuchen jeden Dienstag für 60 Minuten die Gäste der Tagespflege, um einen Einblick in den Alltag des Pflegeberufes zu erhalten. Weiterhin wirken sie aktiv an der Betreuung und Beschäftigung der pflegebedürftigen Senioren mit, indem sie Aktivitäten wie Gesellschaftsspiele und kreatives Gestalten durchführen oder sich einfach nur mit der Großelterngeneration austauschen.

Ziele dieser AG sind Stärkung einer Sozialkompetenz der Schülerinnen und Schüler sowie einer ganzheitlichen Bildung ,,Schule ist mehr als rechnen und schreiben‘‘, sagt Frau Bähr: „Die Berufsbildung der Schülerinnen und Schüler ist so wichtig und bedarf viel mehr Unterstützung und Vorbereitung durch Fachpersonal, gerade im Bereich des Gesundheitswesens, daher sind wir sehr dankbar über diese tolle Chance.“ „In vielen Pflegeeinrichtungen bekommen Schülerinnen und Schüler während ihrer Schulpraktika leider ein falsches Bild der Pflege vermittelt, sie werden ohne ausreichend Informationen losgeschickt und bekommen Aufgaben zugeteilt die gerade anfallen, dabei kommt die Bildung und das benötigte Aneignen von Kenntnissen leider viel zu kurz. Die Schülerinnen und Schüler werden nicht ausreichend vorbereitet, Themen wie der Tod eines Menschen oder Krankheitsbilder, insbesondere Demenz bereiten vielen Menschen Unbehagen oder sogar Angst, daher ist es wichtig die Schülerinnen und Schüler zukunftsorientiert zu beraten, zu unterstützen, ihnen ein realistisches Bild der Pflege zu vermitteln und vor allem die schönen Seiten dieses Berufes nahe zu bringen“, sagt Frau Krummen: „die Dankbarkeit der Seniorinnen und Senioren und Angehörigen, das Vertrauen unserer Gäste indem sie sich uns anvertrauen und an ihren schönsten sowie leider auch schlimmsten Erlebnissen teilhaben lassen, DAS ist was unseren Beruf so schön macht und weshalb trotz aller Umstände es immer noch Pflegekräfte gibt und DAS ist es was wir vermitteln und weitergeben möchten.“

Weitere Ziele der AG sind die Sensibilisierung der Schülerinnen und Schüler zu verschiedenen Themen wie z.B. das Verarbeiten von traumatischen Erlebnissen, Vermitteln von Verantwortungsbewusstsein, sowie natürlich die Schulung im Umgang mit älteren und pflegebedürftigen Menschen. „Was früher völlig selbstverständlich war, ist heute leider seltener geworden, so war es vollkommen normal in Bus oder Bahn für ältere, schwangere, behinderte oder Menschen mit Handicap Platz zu machen und einen Sitzplatz anzubieten, der älteren Dame beim Überqueren der Straße zu helfen, anderen die Türe aufzuhalten oder Guten Morgen zu sagen. Die Schüler sollen diese Werte wieder vermittelt bekommen, ein Gespür für die Bedürftigkeit Anderer entwickeln und Verantwortung für andere als sich selbst übernehmen lernen‘‘, sagt Frau Krummen. Frau Bähr fügt hinzu: „Die Schülerinnen und Schüler müssen ein Gespür dafür entwickeln, wann es angebracht ist, seine eigenen Bedürfnisse vielleicht kurzzeitig hintenan zu stellen und für jemand Anderen da zu sein, zu helfen.“ Auch die Tagespflegegäste profitieren von dieser AG, denn sie können ihr Wissen und ihre Erfahrung, z.B. wie man einen platten Fahrradreifen repariert, an die jüngere Generation weitergeben. Außerdem wohnen in der heutigen Zeit Enkelkinder oftmals weit weg, so dass man sie weniger zu Gesicht bekommt. Das ist besonders in der Coronazeit nochmal deutlich geworden.

Am 21. September fand der zweite Besuch der Schülerinnen und Schüler der PRIMUS-Schule in der Tagespflege statt. Bürgermeister Jürgen Frantzen besuchte die Tagespflege zu diesem Anlass ,,Ich habe Hochachtung vor dem, was Sie leisten. Nach oder bei Besuchen in Alten- und Pflegeeinrichtungen denke ich oft daran, wie froh wir sein können, Menschen wie Sie, Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Einrichtungen wie diese zu haben. Ich möchte mich für diese gute Idee bei Frau Bähr, Frau Krummen und natürlich auch bei Frau Franken-Dolfus bedanken; schön, dass Sie den Schülerinnen und Schülern diese Erfahrungen ermöglichen und sie dabei begleiten, ihren Weg zu finden. Das ist nicht selbstverständlich. Die Schülerinnen und Schüler können aus diesem Projekt sehr viel mitnehmen. Ich wünsche Ihnen, dass die Besuche sich weiterhin so positiv gestalten und wünsche allen Schülerinnen und Schülern, Seniorinnen und Senioren wie auch den Leitungen alles Gute, bleiben Sie gesund und machen sie genau so weiter“, so Bürgermeister Jürgen Frantzen.

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  • Gemeinde Titz

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